Am MPI CEC beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit der Erzeugung und Speicherung von molekularem Wasserstoff H2, der als aussichtsreicher Energieträger der Zukunft gilt. Verbrennung von Wasserstoff erzeugt kein schädliches CO2, sondern ausschließlich Wasser. In der Natur gibt es zwar ausreichend Wasserstoff – jedoch nicht in freier Form sondern nur in chemischen Verbindungen, z. B. im Wasser H2O. Um Energie speichern zu können, muss der Wasserstoff in molekularer, gasförmiger Form vorliegen.
In ihrem Artikel „Biologische Wasserstoffproduktion“ in der GIT Laborzeitschrift erläutert Dr. Sigrun Rumpel wie Wasserstoff mithilfe von Photosynthese betreibenden Algen gewonnen und gespeichert werden kann. Dies geschieht bisher noch nicht effizient genug: Damit Biowasserstoff beim derzeitigen Marktpreis konkurrenzfähig wird, muss die Effizienz des photobiologisch produzierten Wasserstoffs noch um das 10 bis 100-fache steigen. Daher wird Wasserstoff bisher vorwiegend aus Erdgas gewonnen. Die Forschung von Dr. Rumpel, die als Postdoc in Prof. Lubitz Abteilung 'Biophysikalische Chemie' arbeitet, konzentriert sich auf die Optimierung von Grünalgen, um diese als Wasserstoffproduzenten effizient zu machen. Ein weiteres Arbeitsgebiet ist die Veränderung von isolierten Enzymen, den sogenannten Hydrogenasen, die dann in Designzellen für die Herstellung von Wasserstoff eingesetzt werden könnten.
Mit verschiedenen Methoden möchte Dr. Rumpel erreichen, dass die Effizienz der biologischen Umwandlung und Speicherung von Lichtenergie in Wasserstoff auf ein wirtschaftlich interessantes Niveau steigt. Wie genau sie dabei in Zusammenarbeit mit Dr. Martin Winkler an der Ruhr Universität Bochum vorgeht, können Sie im vollständigen Artikel in der GIT Laborzeitschrift, 02/2015, S. 34-36 nachlesen.