In der aktuellen Reihe „Leuchttürme der Start-up-Szene“ des Fachmagazins CHEManager gibt Prof. Siegfried R. Waldvogel, Direktor am MPI CEC und Mitgründer von ESy-Labs, spannende Einblicke in die Entwicklung des Unternehmens - und die Zukunft der Elektrosynthese.
Von der Forschung zur Anwendung
ESy-Labs wurde 2018 gegründet, um neue elektrochemische Verfahren für die chemische Industrie nutzbar zu machen. Gemeinsam mit Co-Gründer Dr. Tobias Gärtner verfolgt Prof. Waldvogel das Ziel, nachhaltige, stromgetriebene Prozesse in industriellem Maßstab umzusetzen - von der elektroorganischen Synthese bis hin zum Recycling von Wertstoffen wie Zink oder Lithium-Ionen-Batterien.
Was ESy-Labs dabei besonders auszeichnet: Die Brücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung. Durch sogenannte ESy-Screening-Plattformen können neue elektrochemische Reaktionen zunächst im Labor schnell getestet und anschließend skaliert werden – bis hin zur Produktion im Tonnenmaßstab.
Innovation mit Wirkung
Im Interview berichtet Prof. Waldvogel von der beeindruckenden Entwicklung des Unternehmens. Heute beschäftigt ESy-Labs 17 Mitarbeitende an zwei Standorten in Regensburg und Gernsheim, hat mehrere Patente eingereicht und ist in neun Förderprojekte eingebunden - darunter das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Zukunftscluster ETOS, in dem die Elektrifizierung technischer organischer Synthesen im Fokus steht.
Auch technologisch hat sich das Start-up als Vorreiter etabliert: Mit einem klaren Fokus auf datengetriebene Prozessentwicklung - unter anderem durch den Einsatz statistischer Methoden und künftig auch durch maschinelles Lernen - setzt ESy-Labs neue Maßstäbe in der nachhaltigen Chemie.
Wertvolle Tipps für junge Gründer*innen
Neben technologischen Themen geht es im Interview auch um die unternehmerische Seite. Prof. Waldvogel betont die Bedeutung eines vielseitigen Teams, offener Kommunikation und klarer Zielorientierung. Gleichzeitig plädiert er für eine realistische Einschätzung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen - denn ein gutes Konzept allein reicht nicht: „Wissenschaftliche Exzellenz ist wichtig, aber am Ende muss das Geschäftsmodell tragfähig sein.“
Ein Erfolgsmodell mit Zukunft
ESy-Labs zeigt eindrucksvoll, wie aus einer wissenschaftlichen Idee ein zukunftsweisendes Unternehmen entstehen kann - getragen von Innovationsgeist, fundierter Forschung und dem Mut, neue Wege zu gehen. Für Prof. Waldvogel ist dabei klar: Elektrosynthese wird eine Schlüsselrolle in der Transformation der chemischen Industrie spielen - und ESy-Labs ist mittendrin.
Das vollständige Interview ist in CHEManager 4/2025 und auch hier nachzulesen.