Kira Ehmann, mittlerweile Doktorandin in der Abteilung Molekulare Katalyse von Prof. Walter Leitner in der Gruppe Multiphasenkatalyse von PD Dr. Andreas Vorholt, wurde von der DECHEMA für die ebenfalls in dieser Gruppe durchgeführte Masterarbeit mit dem Titel "Entwicklung eines Reaktionssystems für die Hydrohydroxymethylierung von linearen Olefinen" ausgezeichnet.
In ihrer Masterarbeit beschäftigte Kira Ehmann sich mit der Verwirklichung eines essentiellen Teilschrittes bei der Herstellung von biomassenbasierten, emissionsarmen Kraftstoffen und fokussierte sich somit auf ein Thema, das bei der Energiewende eine essentielle Rolle spielt.
Für die Herausforderungen des Klimawandels werden Lösungen für emissionsärmere Antriebstechnologien im Straßenverkehr benötigt. Das EU-Projekt REDIFUEL, in das auch das MPI CEC und insbesondere die Abteilung ‚Molekulare Katalyse‘ von Prof. Walter Leitner eingebunden ist, strebt daher die Herstellung von biomassebasierten Kraftstoffen an, die umgehend die herkömmlichen erdölbasierten Kraftstoffe ersetzen könnten (Drop-in-Kraftstoffe). Neben der Einsparung von fossilen Rohstoffen, kann durch die Verwendung von Alkoholen als wesentlicher Kraftstoffbestandteil auch der Schadstoffausstoß minimiert werden.
Die Masterarbeit von Kira Ehmann geht auf diesen essentiellen Aspekt des Prozesses ein und konzentriert sich auf einen wichtigen Teilschritt: Die Herstellung von den Alkoholen aus linearen α-Olefinen. Hierfür werden zwei Reaktionsschritte benötigt (Hydroformylierung mit anschließender Hydrierung). Beide Reaktionsschritte werden üblicherweise getrennt voneinander und unter unterschiedlichen Reaktionsbedingungen durchgeführt. Die gleichzeitige Durchführung beider Reaktionen in einem Reaktor, wie die Nachwuchswissenschaftlerin es in ihrer Abschlussarbeit beschreibt, könnte einen erheblichen Teil der Energie und Ressourcen einsparen. Das Ziel der Masterarbeit war die Entwicklung eines solchen Reaktionssystems. Als Besonderheit wurden bei dem in der Reaktion eingesetzten homogenen Katalysator anstatt der gewöhnlich verwendeten Phosphor-basierten Liganden Amin-Liganden eingesetzt. Amin-Liganden sind den Phosphor-basierten Liganden in Preis und Stabilität überlegen und bieten daher besonders für eine industrielle Anwendung Vorteile.
Kira Ehmann konnte so einen wesentlichen Schritt zur Weiterentwicklung und Optimierung bei der Herstellung von schadstofffreien Kraftstoffen beitragen.
Die DECHEMA hat diese herausragende Abschlussarbeit nun mit dem DECHEMA-Studentenpreis im Sektor ‚Technische Chemie‘ ausgezeichnet.
Die DECHEMA-Studentenpreise werden seit 1993 jährlich an Absolventen von Masterabschlüssen der Fachrichtung Technische Chemie, Chemische Verfahrenstechnik/Chemieingenieurwesen und Biotechnologie vergeben, die sich bei hervorragenden fachlichen Leistungen durch ein besonders kurzes und damit effizientes Studium ausgezeichnet haben. (Quelle: DECHEMA)
Kira Ehmann freut sich sehr über die Auszeichnung und die Würdigung ihrer Arbeit.
Sie bedankt sich bei Prof. Walter Leitner, PD Dr. Andreas Vorholt und Thorsten Rösler für die Unterstützung und die Möglichkeit am MPI CEC zu forschen. Ihr Dank geht auch an Prof. Liauw an der RWTH Aachen, der als Zweitprüfer die Masterarbeit bewertet hat.